Hinter dem alten Schweinestall, in dem schon lange keine Schweine mehr leben, da sollte das neue Beet für die Rhododendren entstehen. Es ist der einzige Platz, auf den nicht den ganzen lieben langen Tag die Sonne herunterbrennt. Und hier enden Fallrohre von zwei Dachrinnen. Rhododendren mögen es gerne etwas feucht.
Den östlichen Bereich sind wir im ersten Lockdown-Jahr angegangen: 2020. Der Entschluss, den Spaten anzusetzen fällt Ende Mai, nachdem zwei unserer Rhododendren mit ihrem bisherigen Standort nicht gut klarkommen: zu trocken. Wir packen den Bauschutt zunächst in große Mörtelwannen, kapitulieren aber bald und bestellen eine mittelgroße Mulde, die am 4. Juni abgestellt wird.
Am 27. Juni ist sie voll: gut 5 Tonnen Bauschutt liegen da jetzt drin. Sortenrein und handverlesen. Alles, was wir an Glas, Keramik, Schrott, Plastik und Suppenknochen gefunden haben, wurde anderweitig untergebracht.
Auch die gut erhaltenen Ziegelsteine, die als Pflasterfläche unter der Wiese zu finden waren, sind erst einmal auf Paletten gestapelt zur Seite gestellt – für spätere Verwendung.
Die unzähligen Engerlinge, die zwischen den Scherben und Ziegelbrocken ein schönes Leben hatten, wurden mit großer Freude von den Sperlingen an ihre Kleinen verfüttert. Die cleveren Vögel haben schon morgens angestanden, wenn ich mit dem Werkzeug nach draußen gekommen bin.
Ab 30. Juni 2020 wird eingepflanzt. Das Beet wird das neue Zuhause für die Rhododendren Bariton, Bernstein, Mme Masson, Orakel, Metallica, Polarnacht, und zwei namenlose rosa-blühende Exemplare. Gute Gesellschaft geben Trichterfarn, eine Zelkove, ein Schneeflockenstrauch und Bärentraube sowie Maiglöckchen.
Das fehlende Volumen füllen wir mit eigenem Kompost und Komposterde auf – gut gemischt mit Bentonit.
In Summe gehen folgende Volumina in die Fläche:
20 Schiebkarrenladungen eigener Kompost
360 Liter Komposterde
420 Liter Moorbeeterde
50 Liter beste Pflanzerde
15 kg Bentonit plus Animalin und Hornspäne
Der westliche Teil war dann im zweiten pandemischen Jahr dran: 2021. Hier haben wir die Mulde gleich vorneweg bestellt. Auch die ist voll geworden: gute 6 Tonnen sortenreiner Bauschutt waren es diesmal. Wir fangen im Mai an, aber das Jahr bringt mehr Regen als das letzte, was das Ausgraben zwar verlangsamt – ansonsten aber mehr als erwünscht ist.
Außerdem tauchen hier nun ganz neue Fundstücke auf: ein stark angerotteter Telegrafenmast, der sich am Ende nicht entfernen lässt, und ein größeres Stück Betonplatte, das mit dem Vorschlaghammer klein gemacht werden muss, damit wir es überhaupt da rauskriegen. Die Mulde wird dieses Jahr erst Anfang August voll.
In diesem Teil finden der etwas angeschlagene Rhododendron Calsap und eine rosablühende Varietät ihren neuen Platz, dazu weißer und blauer Eisenhut und Farne.
Nachschlag
Ein ganz besonderes Grabungserlebnis hatten wir 2023, als wir das Pflanzloch für einen kleinen Birnbaum ausgehoben haben: wir fanden einen skurrilen Mix aus Schuhen und Mistgabeln. Und es waren überwiegend linke Schuhe. Werden wir dies Rätsel je lösen?
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